Aufgewachsen in einer Gärtnerfamilie hatte Walter Egli schon in jungen Jahren Freude an Pflanzen bekommen. Auf Bergwanderungen hat er immer wieder die herrlich geformten, kleinwüchsigen Bäume und Sträucher bewundert. Im Laufe der Jahre entstand so die Idee solche von der Natur geformten Pflanzen für die Pflanzung in Gärten nachzubilden, und da die Gärten wegen steigender Grundstückspreise stetig kleiner wurden, passte die Idee von kleinwüchsigen Alpenbonsai perfekt. Der erste Pionier war sein Vater der in den 1960ern grosse mehrstämmige, verbogene Lärchen aus dem Bündnerland mit Hilfe von grossem Maschineneinsatz in der Baumschule auspflanzte. Eine solche Gelegenheit bot sich jedoch nur einmal - dennoch eine prägende Erinnerung für den noch jungen Gärtner.
Viele Jahre später, nachdem er seinen Gartenbaubetrieb an die nächste Generation übergeben hatte, war der Entscheid für den Aufbau einer Alpenbonsai Aufzucht rasch gemacht. Eine interessante und herausfordernde Aufgabe bestand darin, geeignete Pflanzensorten zu finden, die sich als Alpenbonsai eignen. Folgende Eigenschaften sollten grossmehrheitlich vorhanden sein: langsam wachsend, möglichst wilde natürliche Wuchsform, attraktive Rinde, attraktive Zapfen, anspruchslos in der Pflege und auffällige Herbstfärbung. Mit viel Gespür selektierte Walter Egli geeignete Pflanzen aus und begann 2009 mit der Aufzucht der ersten Jungpflanzen.
Von Wind, Wetter, Schneebruch, Steinschlag und Wildverbiss geformte Gehölze in der Baumschule zu ziehen erwies sich als grosse Herausforderung. So erinnert er sich gerne: »Auch wenn ich einem jungen Pflänzchen meine gewünschte Wuchsrichtung vorgebe, entgegen der natürlichen Wuchsform, und nach kurzer Zeit wieder mit einem Formschnitt eingreife, dann meldet sich die Natur immer wieder zurück mit ihrem eigenen Willen. So ist es ein Finden mit und gegen die Natur. Die macht es einem nicht einfach! Meistens ist sie stärker als derjenige, der versucht gegen die Natur zu schaffen. Das beruhigt mich, so muss es sein. Dieses Experimentieren mit und gegen das natürliche Verhalten beschäftigt und fasziniert mich an meiner Aufgabe. Es bleibt spannend mit jedem neuen Versuch.»
Nach etlichen Jahren mit neu zu entdeckenden Methoden von Formen, Schneiden, Auslichten und Aufschneiden hat er sein Ziel erreicht, einzigartige Formgehölze für kleine und grosse Gärten zu kreieren.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass es mindestens fünf aber eher zehn Jahre braucht um verkaufsfertige Alpenbonsai zu ziehen. Je älter ein Alpenbonsai ist, desto eher wird er am neuen Standort seine einzigartige Formstruktur behalten.
Nach Jahren der intensiven Forschung, Ausprobierens und viel Herzblut ist Walter Egli zurecht stolz auf seine einzigartige Auswahl an fertigen Alpenbonsais. Heute zieht er seine Alpenbonsais sowohl im Freiland wie auch in grossen Air-Pots auf, um Pflanzen anbieten zu können die den vielfältigen Anforderungen seiner Kunden entsprechen.